Die Haut ist das größte Organ des Menschen und erfüllt eine Vielzahl von Aufgaben. Wärmeregulation und Sensibilität gehören ebenso dazu wie Infektabwehr und Schutz vor Austrocknung oder mechanischen Einflüssen. Im Bereich der Dermatochirurgie bietet die Eifelklinik St. Brigida die fachliche Kompetenz und die medizinische Infrastruktur für alle Arten von Operationen an der Haut, die das Leistungsspektrum einer ambulanten Versorgung in einer Praxis übersteigen.
In Simmerath steht die operativ-chirurgische Therapie von Hautveränderungen, insbesondere von Tumoren der Haut (z.B. heller Hautkrebs, schwarzer Hautkrebs, gutartige Tumore) in der Dermatochirurgie im Vordergrund. Bei entsprechender Indikation können wir in Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern die Schildwächter-Lymphknotenbiopsie im Rahmen einer modernen Tumordiagnostik durchführen.
Alle operativen Verfahren an der Hautoberfläche werden mit schonenden Anästhesieverfahren vorgenommen. Zur Erreichung eines optimalen kosmetischen Ergebnisses stehen unserer Abteilung für Dermatochirurgie sämtliche Verfahren des plastischen Wundverschlusses zur Verfügung.
Der Volksmund unterscheidet meist nur zwischen "hellem" (weißem) und "schwarzem" Hautkrebs. Dies ist jedoch ungenau: Es ist durchaus nicht so, dass weißer Hautkrebs weniger gefährlich wäre als schwarzer. Ein tief in die Haut eindringendes weißes Plattenepithelkarzinom (weißer Hautkrebs), das schon gestreut hat, ist für den Patienten gefährlicher als ein früh erkanntes, sehr dünnes Melanom (schwarzer Hautkrebs).
Die Therapie des malignen Melanoms ist die operative Entfernung (Exzision). Die Ausdehnung richtet sich nach der Tumordicke. Handelt es sich um ein ganz oberflächliches Melanom (Melanoma in situ), wird der Tumor mit einem Sicherheitsabstand von 0,5 cm ausgeschnitten. Bei einer Tumordicke bis 2 mm erfolgt eine Entfernung bis zur Muskelhaut mit einem Sicherheitsabstand von 1 cm. Ist der Tumor dicker als 2mm, muss ein Sicherheitsabstand von 2 cm eingehalten werden. Dieser Sicherheitsabstand verringert das Wiederauftreten an der Entstehungsstelle des Melanoms.
Ab einer Tumordicke von 1 mm empfehlen wir in der Dermatochirurgie, den ersten drainierenden Lymphknoten aus der Lymphabflussbahn zu entfernen (Sentinel Node Biopsie). Kenntlich gemacht wird dieser durch eine radioaktive Markierung und das Einspritzen eines Farbstoffes (Patentblau V). Die Besiedlung des ersten drainierenden Lymphknotens mit Tumorzellen ist ein wichtiger Hinweisgeber für das Ausgehen der Tumorerkrankung und für das Einleiten von Folgetherapien wie z.B. Interferon-Therapie und weiteren Untersuchungen. Beim Auftreten eines Melanoms wird in der Dermatochirurgie prinzipiell eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbes sowie eine Ultraschalluntersuchung des Oberbauches und der angrenzenden Lymphknoten durchgeführt.
Beim weißen Hautkrebs ist die histographisch kontrollierte Exzision die richtige Therapie. Dabei wird der Tumor operativ mit einem Sicherheitsabstand entfernt und der Defekt wird zunächst offen belassen. Per Mikroskop wird dann geprüft, ob der Tumor vollständig entfernt wurde. Ist dies nicht der Fall, wird in der nächsten Sitzung an den Stellen, an denen der Tumor nicht vollständig entfernt wurde, nachgeschnitten. Ist der Tumor letztendlich komplett entfernt, wird der entstandene Defekt je nach Größe sowie kosmetischen und funktionellen Gesichtspunkten bestmöglich verschlossen. In der Regel kann sowohl die Exzision als auch der Wundverschluss in örtlicher Betäubung durchgeführt werden.
Wer einmal an Hautkrebs erkrankt war, hat ein erhöhtes Risiko, im Laufe seines Lebens noch mal einen Hauttumor zu entwickeln. Deshalb ist es wichtig, nach der Behandlung die Nachsorgeuntersuchungen in der Dermatochirurgie wahrzunehmen. Diese umfassen einen Zeitraum von fünf (nach Basaliom und Plattenepithelkarzinom) bzw. zehn Jahren (nach Melanom). Die Ergebnisse werden in den Nachsorgepass eingetragen, den Sie nach der Diagnosestellung des Hautkrebses erhalten haben. Der Nachsorgepass ist ein wichtiges Dokument - Bringen Sie ihn bitte zu jeder hautärztlichen Untersuchung in der Dermatochirurgie mit.
Akne inversa ist eine chronische Entzündung der Haut und Unterhaut, vor allen Dingen in den Achselhöhlen, unter den Brüsten und in der Leiste. Die Krankheit ist weit verbreitet, aber schwer einzuschätzen, da die Dunkelziffer aufgrund von Fehldiagnosen sehr hoch ist: Experten der Dermatochirurgie gehen in Deutschland von bis zu 3 Millionen Betroffenen aus. Ein Großteil der Patienten raucht und ist übergewichtig. Nikotinverzicht führt in der Regel zu einer deutlichen Minderung der Krankheitsaktivität.
Die genaue Ursache für die Akne inversa ist nicht geklärt. Ein Zusammenhang mit der klassisch bekannten Akne im Rahmen der Pubertät oder später ist nicht nachgewiesen. Bis zur Diagnosestellung der Akne inversa werden die Patienten häufig unter der Diagnose „Abszess“ behandelt - oft auch chirurgisch. Die medikamentöse Therapie dieser chronischen Entzündung ist oft vergebens. Eine langfristige Antibiotikatherapie kann als Therapieoption für 3 Monate versucht werden.
Die einzige sichere Therapie ist die chirurgische Entfernung des gesamten befallenen Hautareals. Meist muss eine sekundäre Wundheilung erfolgen. In einigen Fällen ist es möglich, die entstehenden Defekte direkt zu verschließen, was zu einem erheblich kürzeren Heilungsverlauf im Gegensatz zur klassischen sekundären Wundheilung führt. Es ist hierbei mit einem stationären Aufenthalt von einigen Tagen zu rechnen. Die Rückfallquote ist dabei um etwa 5-10% höher, als bei einer sekundären Wundheilung.
Cheilitis Actinica wird durch übermäßige Sonneneinstrahlung herbeigeführt und sollte therapiert werden, da es sich dabei um eine Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms handelt.
Die Cheilitis actinica ist eine Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms und betrifft fast immer nur die Unterlippe. Diese wird durch die kumulative UV-Belastung im bisherigen Leben belastet und durch äußere Faktoren wie Alkohol- oder Zigarettenkonsum begünstigt.
Nach Sicherung der Diagnose durch Probeentnahme in der Dermatochirurgie ist die Therapie die Vermillektomie (Exzision des Lippenrotes). Diese auf den ersten Blick für den Patienten aufregende Operation führt bei kurzem Heilungsverlauf und Therapie in örtlicher Betäubung zu hervorragenden kosmetischen Ergebnissen, da das Lippenrot über die Mundschleimhaut sehr gut plastisch wieder hergestellt werden kann.
Bei der Feldkanzerisierung treten aktinischen Keratosen als Prakanzerosen auf großen Hautflachen, wie z. B. dem haarlosen Capillitium, auf. Eine operative Therapie ist aufgrund der Ausdehnung haufig nicht sinnvoll als alleinige Therapieform anwendbar. Neben verschiedenen Lokaltherapien (Diclofenac, Imiquimod, Ingenolmebutat etc.) hat sich v. a. die photodynamische Therapie in der Dermatochirurgie als effektives und mit hervorragenden kosmetischen Ergebnissen einhergehendes Verfahren etabliert.
1992 wurde von Morton et al. die Sentinel-Lymphonodektomie als – gegenüber der Dissektion – minimal-invasive Staging-Methode eingeführt. Die theoretische Grundlage dieses Verfahrens basiert auf der Annahme, dass es zu jedem Punkt des Integumentes spezifische kutane Lymphabstrombahnen gibt, die zu einem oder mehreren Lymphknoten in der regionalen Filterstation fuhren. Zur Darstellung dieser Lymphabstromwege werden radioaktiv markierte Kolloide verwendet. Der sich in der Region als Erstes darstellende Lymphknoten wird im Englischen mit „sentinel lymph node“ (SLN) und im Deutschen mit „Sentinel-Lymphknoten“ oder „Wachter-Lymphknoten“ bezeichnet. Durch Exstirpation dieses Lymphknotens mit nachfolgender histopathologischer Untersuchung in der Dermatochirurgie lassen sich Aussagen über das Vorhandensein von mikrometastatischen Absiedelungen in der regionalen Lymphknotenstation machen. Patienten mit Mikrometastasen weisen ein höheres Rezidiv- und Mortalitatsrisiko auf und können so gezielter und intensiver behandelt werden. Die Sentinel-Lymphonodektomie ist heute Standard in der Melanomdiagnostik.
Bei der Photodynamische Therapie handelt es sich um eine effektive lokale Behandlungsform für Prakanzerosen der Haut (aktinische Keratosen, Morbus Bowen, Carcinoma in situ) und für oberflächlichen Basalzellkarzinome. Insbesondere bei flächenhafter Ausdehnung dieser Hautveränderungen („Feldkanzerisierung“) bietet sie deutliche Vorteile gegenüber operativen Maßnahmen, die gerade bei großen betroffenen Flächen technisch kaum sinnvoll einsetzbar sind und subklinische Prakanzerosen nicht erfassen.
Die Behandlung in der Dermatochirurgie erfolgt folgendermaßen: Eine kleine Menge des Wirkstoffs Methyl-5-amino-4-oxo-pentanoat (MAOP), einem Abkömmling der Aminolavulinsaure (Baustein der Hamoglobinbiosynthese), wird im Bereich des erkrankten Hautareals in Form eines Gels aufgetragen. Dieser Wirkstoff reichert sich selektiv in den proliferierenden Hauttumorzellen an und wird dort zu Protoporphyrin IX, einem starken Lichtsensibilisator, umgewandelt. Nach einer Einwirkzeit von drei Stunden werden die erkrankten Hautareale mit einer monochromatischen kalten Rotlichtquelle (λ 630 nm) für ca. 8 Minuten beleuchtet.
Je nach Indikation wird die PDT entweder in einer oder in zwei Behandlungssitzungen im Abstand von einer bis vier Wochen in der Dermatochirurgie durchgeführt.
Kleinere Befunde können ambulant und in Lokal- oder Regionalanasthesie behandelt werden. Feldkanzerisierungen insbesondere an der Kopfhaut erfordern aufgrund der zu erwartenden Schmerzsymptomatik während der Bestrahlung meist eine Vollnarkose sowie einen kurzstationären Aufenthalt. Nach der PDT kann es über einige Tage zu einer sonnenbrandartigen Rötung und Schwellung, sehr selten auch zu sterilen Pusteln oder Blasenbildung kommen. In diesen Fällen darf der Patient ausgiebig mit cool packs kühlen und bei Bedarf steroidhaltige oder antiseptische Lotionen anwenden. Die Kosten für eine ambulante PDT werden in der Regel von den privaten Krankenversicherungen übernommen. Gesetzlich versicherten Patienten steht die ambulante PDT als IGeL zur Verfügung.
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